Prompt, fertig, verkaufen: KI-Hacks für deinen Onlinehandel

Shownotes

KI schreibt Texte, verbessert Bilder, beantwortet E-Mails und ist damit längst in unserem Arbeitsalltag angekommen. Aber wie setzt du sie konkret in deinem eBay Shop ein, ohne dich in 40.000 Tools zu verlieren?

Antworten liefert Creative Technologist Max Mundhenke, der kürzlich seinen eigenen Podcast „Kollegin KI“ gestartet hat. Darin spricht er mit Menschen, die KI in ihrem Berufsalltag einsetzen.

In dieser Folge schauen wir deshalb ganz praktisch darauf, wie dich KI bei deinen täglichen To-dos unterstützen kann. Max erklärt dir, warum du immer mit deinen eigenen Use Cases starten solltest, wie du KI als Sparringspartner nutzt und wieso „Human in the Loop“ im E-Commerce so wichtig bleibt.

Wenn du herausfinden willst, wie KI dir Zeit schenkt, Routinen automatisiert und deine Kreativität anschiebt, ist diese Folge perfekt!

PS: Mit dieser Folge verabschieden wir uns in die Winterpause und kehren am 28. Januar 2026 mit spannenden neuen Folgen zurück!

Wichtige Links

Kollegin KI Podcast von Max Mundheke eBay for Business bei Facebook eBay for Business bei Instagram Mehr Infos zum eBay-Podcast „Alles top. Gerne wieder!“ und zu unseren Podcast-Hosts

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00:00:00 bis 00:03:47: Intro 00:03:47 bis 00:07:56: Wie Max zum Creative Technologist wurde 00:07:56 bis 00:15:39: Wie kann KI meinen Arbeitsalltag vereinfachen und welche Tools sind dabei wichtig? 00:15:39 bis 00:20:22: Warum sind Prozesse und SEO aktuell wichtiger als GEO? 00:20:22 bis 00:26:38: Custom GPTs, KI-Agenten & Automatisierung 00:26:38 bis 00:31:19: Interne Ressourcen & externe Hilfe: KI im Unternehmen verankern 00:31:19 bis 00:35:31: Ausblick in die Zukunft & konkrete erste Schritte nach dieser Folge

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Lisa KI kann Texte schreiben, Bilder verbessern oder Mails beantworten. Damit ist sie kein Zukunftsversprechen mehr, sondern längst Teil des Arbeitsalltags. Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir sie einsetzen, um schneller, kreativer und effizienter zu werden. In dieser Folge geht es um den smarten Umgang mit KI. Welche Tools sparen Zeit? Welche "Doings" kannst du in deinem eBay-Shop auch ohne große KI-Expertise automatisieren? Und wie erkennst du die richtigen Gamechanger-Tools? Das erfährst du jetzt. #: 0#

Max Es wird deutlich mehr in der Kommunikation auf KI gesetzt. Das bestimmt mal mehr, mal weniger gut, muss man auch sagen. Es werden mit Sicherheit viel effizientere Lieferketten entstehen, weil KI eine ganze Menge "predicten" kann, mit großen Datensätzen viel besser umgehen kann als Menschen. Und ich glaube, wenn wir KI richtig einsetzen, werden auch viel weniger Flüchtigkeitsfehler auftauchen. Denn KI macht keine Flüchtigkeitsfehler. Das ist ein menschliches Problem. #: 8#

Lisa Herzlich willkommen zu "Alles top. Gerne wieder!" dem eBay-Podcast rund um Handel und E-Commerce. Ich bin Lisa Haag und heute sprechen wir über ein Thema, das aktuell wohl in jedem zweiten Meeting fällt Künstliche Intelligenz. Aber anstatt nur über Buzzwords zu reden, schauen wir ganz praktisch darauf, wie dich KI bei deinen "To Dos" unterstützen kann und warum ein Blick auf die eigenen Use Cases der beste Weg ist, um passende Tools zu finden. Dafür habe ich mir einen Gast, der genau daran arbeitet, eingeladen. Max Mundhenke ist Creative Technologist, ist Berater und Host des OMR-Podcast "Kollegin KI". Er kommt ursprünglich aus der Kreativbranche, war Copywriter, Autor, Strategieberater und zeigt dir heute, wie du mit KI dein Business vorantreibst. Hallo Max. #: 4#

Max Hi Lisa. #: 3#

Lisa Freust du dich, hier zu sein? #: 3#

Max Ja, Und wie. Ich weiß nicht genau, ob ich das Versprechen einhalten kann, das ich hier allen mitgeben kann, wie sie ihr Business nach vorne bringen können. Aber ich kann mit Sicherheit so ein paar Anhaltspunkte geben. #: 5#

Lisa Wir müssen die Schere immer sehr weit groß aufmachen und dann gucken wir mal, wie wir am Ende drauf "delivern". Max, wir beide kennen uns ziemlich gut. Ich glaube, das können wir mal voranstellen. Wir kennen uns auch außerhalb des Podcasts. Das heißt, wenn wir uns auch ein bisschen ins Wort fallen, dann ist das Zeichen unserer Freundschaft. Und nicht unhöflich. #: 8#

Max Unterbrich mich jederzeit. #: 9#

Lisa Aber wir können ja unseren Händlerinnen und Händlern dich mal ein bisschen vorstellen. Vielleicht, was dich ein bisschen näherbringt. Wenn du morgens aufwachst, so zum Ersten Kaffee und du hast dein Handy dazu. Welche App öffnest du als Erstes? #: 6#

Max Oh Gott, das ist peinlich. Das ist LinkedIn. Tatsächlich. Gerade ist es wirklich LinkedIn, aber das zeigt nur, wie schlecht es um die deutsche Social-Media-Welt steht, glaube ich. #: 6#

Lisa Oder in welcher Phase deines Lebens du einfach gerade bist als alter weißer Mann, LinkedIn zu öffnen. #: 4#

Max Oder das LinkedIn und Handelsblatt App? Nein. #: 4#

Lisa Aber LinkedIn verstehe ich. Hast du das auch, dass du gerade bei LinkedIn viel machst und sowohl positive Reaktionen bekommst, aber in deinem Umfeld auch so ein bisschen hinterfragt wirst, was man da eigentlich für ein Business Bullshit Bingo spielt. #: 6#

Max Also ich bin kein Business Bullshit Bingo Fan im Sinne von produzieren. Ich gucke es mir gerne an, ich glaube einer meiner ersten Bots war auch der Business Cringe Generator, wo man einfach so zwei drei Begriffe eingeben konnte, und hatte dann diesen perfekten LinkedIn Post. Diese drei Dinge, die ich über Business Development gelernt habe, weil heute mein Haus abgebrannt ist oder so und da habe ich meinen Chatbot zu gebaut, der das Ganze so ein bisschen Hopps genommen hat. Also es ist relativ austauschbar, muss man leider sagen. Ich bin kein großer LinkedIn Fan, trotzdem hänge ich da viel rum. #: 1#

Lisa Okay, vielleicht klären wir in einer weiteren Folge, warum das so ist. Aber eine Sache musst du mir noch erklären. Creative Technologist. Hast du dir das selbst ausgedacht oder ist das eine wirklich Jobbeschreibung? #: 7#

Max Ich lebe in Berlin. Ich denke mir andauernd Selbstbezeichnung für alles aus. Nein, das habe ich tatsächlich irgendwann bei einem Vortrag gehört. Da wurde ich so vorgestellt und ich habe das übernommen, weil es doch ganz gut das abbildet, was ich tue. Ich versuche, kreative Anwendungen mit bestehender Technologie zu finden. Also ich teste rum, probiere ganz viel aus und da gehört Kreativität durchaus zu. Ja, deshalb Creative Technologist ist. #: 6#

Lisa Ja wieder was Neues gelernt für mich. Vielen Dank. Also du bist Creative Technologist, KI-Berater, Autor, Copywriter – haben wir gehört, inzwischen auch Podcaster und das alles mittlerweile um die Faszination KI. Wo hat es denn bei dir den Ursprung gehabt? #: 9#

Max Also den Ursprung habe ich eigentlich im Onlinemarketing, noch eher in Social Media. Ich habe, als ich angefangen habe zu studieren, eine ganze Menge Kram ins Internet geschrieben. Bei Twitter damals noch und das kam relativ gut an. Ich habe so als Arbeiterkind aus meinem Erlebnis in der Uni berichtet und irgendwie hat das den Zahn der Zeit getroffen und da kamen dann so erste Autorenjobs bis hin zu einem eigenen Buch, das dann erschienen ist. Und über diese ganze Medien Bubble bin ich irgendwie im Onlinemarketing gelandet und nach ein paar Stationen bin ich in die Beratung gegangen. Ich war dreieinhalb Jahre Kommunikationsberater in einer großen PR-Agentur international und da kam zwangsläufig irgendwann das Thema KI immer mehr auf. Ich sage immer das Beispiel was damals so rum ging, ist "Was passiert eigentlich im Bereich der Krisenkommunikation? Was passiert eigentlich, wenn mein Chef mich anruft und sagt, er möchte gerne, dass ich Summe XY überweise? Aber mein Chef sitzt gerade neben mir und hat gar kein Telefon in der Hand." Wie gehen wir mit Deep Fakes um im Unternehmenskontext? Wie können wir diese Risiken angehen? Und so kam ich irgendwann im Bereich der Krisenkommunikation auch auf KI. Und genau dann wurde ich irgendwann entlassen, weil Restrukturierung anstand. Wie das manchmal so ist. #: 1#

Lisa Man kennt´s. #: 7#

Max Man kennt es ja und infolgedessen hatte ich einfach extrem viel Zeit und ist auch nicht sofort den finanziellen Drang, sage ich mal, direkt in einen neuen Job zu gehen. Und dann bin ich erst mal ein paar Wochen durch den kambodschanischen Dschungel gelaufen. Allein. Ich habe überlegt, was ich als nächstes mache, habe die Freizeit genossen und bin darauf gekommen. Irgendwie muss es doch auch positive Anwendungsfälle für KI geben. Gerade so Doomsday Stimmung. So viele haben dann auch irgendwie vom Weltuntergang gesprochen und gesagt "Ne, das muss doch irgendwie auch positive Sachen geben". Und als ich wieder zurückgekommen bin von meiner Reise, habe ich gesagt "Ich will mich da jetzt mal rein nerden". Und dann habe ich gesehen, dass es relativ einfach geht. Also wenn man so ein bisschen ausprobiert, kann man schnell dazulernen. Und dann habe ich ein Projekt gestartet, 100 Bots in 100 Tagen zu bauen. Und so bin ich irgendwie in das ganze KI-Game gekommen. Bis ich dann halt jetzt bis vor kurzem den OMR-Podcast "Kollegin KI" hosten darf. Also jetzt bin ich im Grunde auch Podcaster seit zwei Monaten oder so. #: 0#

Lisa Also ja, du hattest eine Affination für KI. Du warst davor betraut damit aus der Arbeit heraus. Aber wie schnell bist du dazu gekommen, dass du Bots allein bauen konntest? Weil das ist jetzt nicht dein Hintergrund als Marketer und aus der Krisenkommunikation. #: 5#

Max Ich bin ja nicht mal Marketer. Ich bin eigentlich gelernter Soziologe, sage ich mal, ich habe Mediensoziologie und Medienwissenschaften studiert. Aber es ist ein Feld, sage ich mal, in dem man autodidaktisch ganz gut weiterkommt. Und das ist vielleicht auch der erste Tipp, den ich allen Zuhörenden geben kann. Ich habe eine Menge über KI gelernt, aus Podcasts, aus Büchern, aus Newslettern, aber auch von der KI selbst. Und das finde ich so faszinierend an dieser Technologie. Es ist eine Technologie, die die sich selbst beschreiben kann. Wenn wir Fragen haben zu KI, können wir im Grunde auch einen Chatbot fragen. Wir können einfach mal ChatGPT fragen, wie so ein Large Language Modul funktioniert und dann wird ChatGPT eine Antwort geben. Wenn wir es nicht verstehen, können wir noch mal nachfragen und sagen "Bitte erklär es mir, als wäre ich zehn Jahre alt oder so oder erklär es mir irgendwie in Seemannssprache". Oder was, was man auch immer haben möchte. Und ChatGPT wird das tun. Und da kann man eine ganze Menge lernen. Und so habe ich mir das im Grunde autodidaktisch beigebracht, bis ich dann halt erste Custom GPTs gebaut habe, die für mich so ein bisschen der der Einstieg waren. #: 9#

Lisa Ja, das ist ein super Hinweis, weil eigentlich was du sagst, ist mach aus einer KI eine mitarbeitende Person so ein Sparringpartner, mit dem du dich austauscht, von dem du aber auch lernen kannst. Und ich glaube, viele Händlerinnen fragen sich "Was kann denn die KI für mich eigentlich konkret machen?" Also ich höre immer okay, ich kann effizienter damit sein, also Zeit sparen. Ich kann Prozesse damit verschlanken, ich kann Arbeitskräfte eventuell abbauen durch den Einsatz von KI. Du hast gesagt, eben gerade einfach mal machen und man soll mit der KI gemeinsam lernen. Aber hast du so ein paar konkrete Beispiele? Wenn du dich so in die Position eines Online-Händler und -Händlerinnen versetzt, wie so der Alltag durch KI vereinfacht werden kann? #: 5#

Max Also im Grunde gibt es nicht den einen Use Case, der für alle gilt. Das muss man vorwegschieben. Natürlich gibt es gewisse Prozesse, die sich ähneln. Das sind im E-Commerce beispielsweise Artikelbeschreibungen und Artikelbeschreibungen kann man relativ gut durch eine KI erstellen lassen. Man kann die vor allem checken lassen. Also alle da draußen, die händisch geschriebene Artikelbeschreibung haben, können auch diese Artikelbeschreibungen einfach mal so wie sie sind, in die KI geben, in irgendein Chatbot Tool der Wahl und können einfach mal die KI fragen, was sie denn dazu sagt. Ob sie vielleicht Feedback geben kann, vielleicht Kritikpunkte hat und kann dadurch dann schauen, ob man vielleicht was übersehen hat. Überhaupt einer der Anwendungsfälle schlechthin ist, bestehenden menschlichen Content von KI double checken zu lassen. Das mache ich ganz viel. Und das eröffnet nochmal ganz neue Use Cases, weil viele denken, ich gebe einen Prompt ein und bekomme dann ein Content Piece raus und versuchen KI so zu verwenden. Aber es geht auch andersrum und das kann durchaus eine ganze Menge helfen. #: 8#

Lisa Du hast eben gesagt, eine von den vielen KI-Tools da draußen. Ich glaube das Gängigste, was jeder mittlerweile ausprobiert hat, ist ChatGPT. Wenn ich gucke, wie sich die Landschaft von KI-Tools gerade entwickelt, dann habe ich ein Riesengefühl von Überforderung. Hast du vielleicht für unsere Händlerinnen ein, zwei Tools, die man sich angucken sollte, bei denen du sagst okay, da lohnt sich das, da ist es, da geht es auch weiter neben ChatGPT. #: 1#

Max Es ist immer recht schwierig, Tools zu empfehlen. Das hängt damit zusammen, dass wir einfach eine ganze Menge haben. Die Website "Is There an AI for That" listet regelmäßig Tools auf. Ja, die gibt es tatsächlich. Kann man sich gerne mal angucken und die listet glaube ich aktuell über 40.000 verschiedene KI-Tools aus. Als ich vor knapp zwei Jahren angefangen habe, mich Vollzeit jeden Tag damit zu beschäftigen, da ging das noch, dass man so zwei Tools die Woche ausprobiert hat, die neu waren. Da gab es aber auch noch zwei relevante Newsletter, ein paar Podcasts usw. Das ging noch. Mittlerweile ist das unmöglich. Man kann nicht alle Tools ausprobieren, das funktioniert nicht. #: 1#

Lisa KI-Burn-out. #: 3#

Max KI-Burn-out. Total. Ja, wer kennt es nicht? Deshalb ist die Herangehensweise eigentlich erst, den Use Case zu finden und sich dann ein Tool auszusuchen. So drei grundlegende Tools, die man vielleicht kennen sollte. Gerade in Sachen Textverarbeitung sind natürlich ChatGPT für alles, was Kreativität angeht. Da meine ich dann aber auch so Copilot mit viel Unternehmen ist viel Copilot im Einsatz. Ist leider nicht so stark wie andere. Ich würde eher empfehlen, auch gerade, wenn man so einen textbasierten Chatbot haben möchte, würde ich Langdock empfehlen. Das ist im Grunde von der Funktionsweise ganz genau wie ChatGPT. Nur eben Berliner Unternehmen, Deutsche Server, DSGVO konform. #: 2#

Lisa Auch wichtig. #: 2#

Max Ja, genau, das ist eigentlich gerade so das "Tool der Stunde". Und ansonsten, wenn man coden möchte, ist Claude eine ganz gute Wahl. Wir haben Perplexity als Suchmaschine. Das sind so die gängigen Tools, mit denen man sich auseinandergesetzt haben sollte. Aber wie gesagt, die werden auch nicht alle, alle Use Cases lösen. #: 7#

Lisa Und ein wichtiges Thema im E-Commerce sind ja immer Produktbilder. Und da ist irgendwie so okay "Mit Bild Generierung brauchen wir bald keine eigenen Shootings mehr. Wir brauchen keine Studios, wir brauchen keine Models." Wie stehst du zum Thema Bildgenerierung? Hast du Tools, die man Onlinehändlerinnen empfehlen kann oder auch. Du hast von Use Cases gesprochen. In welchen Use Cases kann ich an Produktbild Optimierung arbeiten und wo sollte ich vielleicht auch sein lassen? #: 2#

Max Also ich würde davon abraten, erstmal bestehende Menschen mit KI zu verändern. Also Modelfotos zu haben, die auf echten Menschen basieren und die im Grunde so weit zu verändern, dass sie dann möglicherweise die eigene Kleidung tragen oder Produkte bewerben. Da kommt man relativ schnell in rechtliche Gebiete, die einfach schwierig sind. Was man natürlich machen kann, ist, dass man mit Interior oder überhaupt mit Gegenständen arbeitet. Und da gibt es durchaus ein paar Tools, die die da gängig sind. Ich empfehle für die Bildgenerierung, wenn es im realistischen Bereich liegen soll, immer gerne Flux. Flux.1 ist so ein deutsches Bildgenerierung Tool, was tatsächlich ganz cool ist. Bei Produktfotos sollte man möglicherweise ein bisschen tiefer in die Technik einsteigen. Da gibt es sogenannte Low-rank-Adaption Modelle, die man auch gut selbst machen kann. Die sogenannten LoRA. #: 8#

Lisa Was sind Low-rank-Adaption Modelle. #: 6#

Max Das ist... Man "finetuned" im Grunde so eine Bild-KI damit und sagt, dass die Bilder oder das Setting bei verschiedenen Bildproduktionen mit KI gleichbleiben sollen. Bedeutet Wenn du beispielsweise eine Person jetzt promptest und sagst "Ich hätte gerne einen dunkelhaarigen mittelalten Mann". Dann wird da... da wären da bei zehn Versuchen zehn verschiedene Personen rausbekommen. Wenn du aber eine LoRA dran hängst mit einem Gesicht, möglicherweise. Dann wird die Person ähnlich aussehen und so kann man das im Produkt auch verwenden. Verlangt ein bisschen technisches Verständnis, aber auch da kann man sich gut rein-nerden. Auch mit KI natürlich. Ansonsten gibt es gute YouTube Tutorials dafür. Da kann jeder, wenn man die Zeit aufbringen kann, sich durchaus auch selbst mal beibringen. #: 3#

Lisa Ist natürlich auch wichtig, wenn man so sagt, okay, man hat in seinem eBay-Shop beispielsweise sein eigenes "Look and Feel" für Produktfotos, die sich dann durchziehen, dass sich da wie hast du es genannt? #: 1#

Max Eine Low-rank-Adaption Modell. LoRA. #: 6#

Lisa Gut, ich mache mir dann so Stichpunkte, die ich nach diesem Podcast weiter google. Finde ich super. #: 4#

Max Sehr gut. Ja genau. Wenn man jetzt eine Bank hat oder so und man nimmt diese Bank, man entfernt den Hintergrund macht ich glaube 20, 25 Bilder von verschiedenen Perspektiven und lässt so eine KI trainieren. Das geht in der Regel lokal, das dauert halt ein bisschen, aber da braucht man jetzt nicht die die großen GPUs, für die hunderttausende Euro dann irgendwie verschlingen. Dann kann man das eigentlich im Hausgebrauch auch machen. Da gibt es viele gute Beispiele für. Und wie gesagt, einfach mal googeln oder bei YouTube gucken. Da gibt es tolle Anleitungen. #: 6#

Lisa Und ich glaube, so Bildgenerierung oder auch Verbesserung von der Qualität der Bilder ist superwichtig, weil wir uns immer wieder daran erinnern müssen, dass die Produktfotos einfach unsere... unser Aushängeschild des Artikels, in dem wir verkaufen wollen. Und wenn wir auch an so maßgebende Dinge denken wie "Ein Bild muss freigestellt sein auf weißem Hintergrund, um überhaupt dann in der Google Suche aufzutauchen oder so". Sowas kann man natürlich durch KI super easy umsetzen oder ist zum Beispiel auch ein Tool, was wir bei eBay integriert haben, dass du ein Foto von deinem Produkt machst und es wird freigestellt auf weißem Hintergrund und deinem Angebot hinzugefügt. Das sind, so glaube ich, die Mindestanforderungen, die wir mittlerweile haben an KI-Tools. Aber ja, da ist irgendwie so dass "Ende der Fahnenstange" noch überhaupt nicht greifbar und sichtbar oder gar nicht. #: 5#

Max Also ich bin ja, ich bin gespannt, was kommt. Ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich individuelle Produktfotos auch für die entsprechenden User gibt, die auf die Artikel dann kommen. Also dass man wirklich sieht, okay, deine Cookies verraten mir, du suchst Wintermöbel, also gebe ich dir mal den Rattan Stuhl hier im Winter umfällt oder so. Ja, also das kann ich mir vorstellen, dass da eine starke Individualisierung im E-Commerce stattfinden wird und dass KI da natürlich irgendwie ziemlich gut unterstützen kann. #: 0#

Lisa Ein Thema, an dem wir intern auch überhaupt nicht vorbeikommen, wo wir auch ganz viele Fragen zu bekommen, ist Sichtbarkeit. Wir haben so viele Folgen schon gemacht über Optimierung auf dem eBay-Marktplatz oder wie man Sichtbarkeit auch außerhalb von eBay für seine Angebote bekommt. Und sprechen immer von SEO bei Google und Marktplatz-SEO, wie du die Sichtbarkeit bei eBay bekommst. Und dann kommt da GEO um die Ecke, also die Optimierung für Large Language Models. Du bist schon ein bisschen in deinem... bisschen desillusioniert, aber vielleicht lass uns mal ganz kurz auf GEO blicken. Was ist deine Meinung dazu und wie sehr müssen Händlerinnen sich mit dem Thema GEO auseinandersetzen? #: 0#

Max Also die Überlegung, die dahintersteckt ist ja, dass in Zukunft Einkäufe über KI auch stattfinden, dass wir Agenten haben, die unsere Kreditkartendaten haben. Und wenn wir dann sagen, wir wollen was weiß ich, ein Hotel buchen, eine Dienstreise planen, gewisse Dinge kaufen, dass das einfach so ein Agent für uns macht. #: 3#

Lisa Ja. #: 7#

Max Ich halte das derzeit einfach noch für ein Märchen, um ehrlich zu sein. Ich glaube, die Agenten, die ich kenne, sind auch nicht so gut und sind auch nicht so fehlerfrei, dass man die jetzt mit eigenen Kreditkartendaten loslaufen lassen würde. Sei's drum. GEO, glaube ich, ist so ein Trend, Wort und Trendbegriff. Es ist technisch einfach nicht möglich, dass wir unsere Produkte, unsere Angebote irgendwie in Large Language Models reinbekommen, damit diese die dann ausspucken. Also das. Das kann man nicht steuern. Wir haben tatsächlich die Möglichkeit, SEO zu betreiben und das würde ich auch jedem weiterhin empfehlen, dass man einfach in Suchmaschinen auffindbar ist. Wir haben natürlich irgendwie dann bei ChatGPT und Co. so was wie diese Websuche, aber selbst die greift nicht immer auf die aktuellen HTML-Seiten zu. Also, es ist ein Trendbegriff gerade, hinter dem aber meiner Meinung nach nicht viel mehr steht als einfach nur so der neue Trend im SEO-Bereich. Und ich glaube die meisten Unternehmen sind gut beraten, wenn sie SEO weiterführen, wenn sie möglicherweise versuchen, KI auf ihren Webshops auch zu integrieren. Das sind immer gute Sachen, so ein Chatbot, dass man mit einem virtuellen Verkaufsassistenten chatten kann und sagen kann "Ich habe dieses und jenes Problem. Was für Lösungen kannst du mir anbieten?" Das ist vor allem bei technischen Produkten eine ganz gute Sache, die auch positive Nutzererfahrung geben kann. Aber so passiv zu versuchen, in irgendwelche Large Language Models reinzukommen, das ist technisch eigentlich nicht machbar. #: 8#

Lisa Aber das ist, glaube ich, eine gute Hilfe für die Priorisierung für Händlerinnen. Wo fange ich denn an? Ist mein nächster Schritt, dass ich versuche, GEO zu verstehen und die Sichtbarkeit meiner Produkte zu steigern? Oder gucke ich, wie ich effizienter werde in meinen Doings oder in meinen Use Cases, so wie du sie vorhin genannt hast? #: 5#

Max Ja, Prozesse optimieren, das ist, glaube ich, das was, was alle gerade machen sollten. Und so wie alle anderen sind wir da natürlich auf der Suche nach Use Cases und da braucht es eine gewisse Kreativität. Ich habe da so einen Leitfaden, den ich gerne auch in Workshops irgendwie anwende, dass ich sage "Okay, vergesst mal alles, was ihr über KI wisst, und macht euch mal Notizen zu den drei Feldern, die ihr im Grunde täglich irgendwie abarbeitet oder die bei euch anfallen." Das erste Feld sind so repetitive Sachen. Was fällt immer wieder an? Was muss jeden Tag gemacht werden? Und dann einfach mal aufschreiben, ohne KI im Hinterkopf zu halten. Das zweite sind kreative Aufgaben. Also alles, was Produktbilder zum Beispiel angeht. Oder was wird denn eigentlich so an kreativen Assets verlangt? Und das dritte sind Aufgaben mit vielen Variablen. Da sind wir dann schnell irgendwie im Bereich Performance-Marketing oder möglicherweise auch sowas wie Lagerverwaltung im E-Commerce. Also wo gibt es viele Variablen, wo es viele Daten, die ich möglicherweise dann auch verfügbar bekomme und die ich entsprechend an die KI geben kann? Und wenn man diese Liste einmal gemacht hat mit diesen drei Punkten, dann kann man diese Liste nehmen und das finde ich immer ganz toll und einfach irgendwie bei ChatGPT reinhauen und sagen "Hey, welches dieser Projekte ist denn für mich geeignet? Ich habe keine Vorerfahrung, ich habe irgendwie kein KI-Team oder wie auch immer." Man gibt dann im Grunde einfach an was man so macht und ChatGPT wird einem dann schon helfen. Oder die KI der Wahl. Also wie gesagt, es ist der wertvollste Tipp und jedes Workshops nutzt KI, um KI zu verstehen. Etabliert KI in eure Arbeitsabläufe und fangt klein an! Das ist glaube ich der wichtigste Tipp. Ich habe so viele Sachen auch schon gehört, von wegen "Wir werden jetzt morgen den Customer Support komplett automatisieren." Das geht halt immer schief, das geht immer schief. Grundsätzlich, wenn man Menschen ersetzen will von Anfang an als Ziel, dann wirst du keinen Menschen dazu bringen, diese Technologie zu nutzen. Und das sind ebenso Schwierigkeiten, die man umgehen kann. #: 6#

Lisa Also Menschen nicht ersetzen, aber Menschen empowern mit den Tools, die es gibt. Du hast gesagt, ich gucke mir an, was ist repetitiv? Ich gucke mir an, wo muss ich kreativ werden? Und das letzte war. #: 0#

Max Wo sind recht viele Variablen, die genau... #: 4#

Lisa Genau. Für was davon ist Prompten das probate Mittel? Oder sie einfach mit einer KI mich unterhalte? Oder wo gehe ich dann auch ein Stück weiter in die Automatisierung oder auch ins Auslagern von Dingen? Du hast vorhin von Custom GPTs gesprochen. Jeder der ChatGPT nutzt, weiß, dass ich mittlerweile Projekte anlegen kann in ChatGPT und dass das schön ist, weil dann die KI weiß, worüber ich rede und Regeln festsetzen kann. Aber kannst du für uns vielleicht noch mal ganz kurz den Unterschied zwischen einem Prompt, einem Projekt, einem Custom GPT oder auch einem KI-Agenten klar machen? #: 7#

Max Also Prompten ist erstmal das A und O, das müssen wir alle lernen und ich vergleiche das gerne mit Google. Als Google in den 90er aufkam, mussten wir auch lernen, wie man Google bedient, weil es einfach Mensch Maschine Interaktion ist, es ist keine menschliche Interaktion. Wir müssen wissen, was geben wir der Maschine, damit wir am Ende den Output bekommen, den wir erwarten. Und bei Google wissen wir mittlerweile, dass wir in Stichworten schreiben, dass wir keine Interpunktion brauchen und so weiter. Dass wir, wenn wir genau ein Stichwort haben wollen, in den Suchergebnissen, dann geben wir das mit Anführungszeichen an. Wenn wir beispielsweise auch Ergebnisse von eBay haben wollen, können wir auch eBay als URL mit in die Suche eingeben usw. und das müssen wir über das prompten genauso lernen. Und da empfehle ich wirklich allen, zum Beginn Prompten zu lernen. Denn Prompten ist der Skill, der benötigt wird, um KI zu bedienen. Und danach kann man sich an Assistenten, an KI-Assistenten wenden. Das sind dann beispielsweise Custom GPTs, die recht gut für den Einstieg sind. Gibt es natürlich ganz andere Möglichkeiten, da auch eigene Chatbots mitzubauen. Das sind im Grunde die Assistenten, von denen ich spreche. Das heißt, diesen Assistenten gibt man einen Meta-Prompt, also etwas, was in der Hierarchie vorgelagert wird. So als Beispiel, wenn ich einen Chatbot baue, oder einen Custom GPT. Und ich sage in dem Meta-Prompt "Egal, was für ein Input kommt, antworte in drei random Emojis." #: 3#

Lisa Das sind quasi Regeln, der ich meiner KI sage, das erwarte ich von dir jedes Mal, egal wann ich mit dir rede in diesen GPT. #: 3#

Max Und wenn du dann diese GPT bedienst, was ich dann mit den drei random Emojis im Meta-Prompt versehen habe, und du schreibst "Hallo", wird er halt nicht klassisch schreiben "Hallo, wie kann ich dir helfen?" oder "Hallo, wie geht's dir heute?", sondern wird drei random Emojis geben. Und das sind eben diese Prompt-Hierarchien, die man verstehen muss, um Assistenten zu bauen. Und da wird vielleicht auch schon deutlich, wo da eigentlich die Kreativität ist. Man muss natürlich überlegen, wie kann man Input, der von Usern kommt, so umwandeln, dass die KI einen entsprechenden Output liefert. Und das ist eben eine extrem relevante Sache. Ich vergleiche das gerne mit so einer Bücherei. Stell dir so ein Large Language Model wie so eine riesengroße Bücherei vor mit Millionen von Bücherregalen und da fährt so ein kleiner Roboter rum. So ein kleiner KI-Roboter, so ein Bot, der fährt irgendwie von Regal zu Regal. Und du bist jetzt am Eingang dieser Bücherei und gibst diesen Roboter einen Zettel und da steht irgendwie deine Anfrage drauf. Du möchtest beispielsweise wissen, keine Ahnung, wo kann ich gut Sachen online verkaufen? Und der Bot, der fährt dann irgendwie rum durch die ganzen Regale und. #: 9#

Lisa Kann einfach unfassbar schnell lesen. #: 5#

Max Genau. Der liest sehr, sehr schnell und kommt am Ende raus und sagt "Ja, guck dir doch das mal an, eBay ist eine tolle Sache, da kannst du ganze Sachen gut verkaufen." Ja, und so muss man sich im Grunde Large Language Modells vorstellen. Das führt auch zu Problemen, weil diese Bücherei ist natürlich nicht immer auf dem aktuellen Stand und da sind auch nicht nur wahre Bücher drin, sondern auch viel Internetquatsch, der irgendwie zusammengecrawlt wurde. Das heißt, man muss eben vorsichtig sein mit dem Output. Und die Sache, die wir einen Assistenten machen, ist wir geben diesem Bot ein zusätzliches Bücherregal. Das stellen wir ihm in die Bücherei. Und da sind möglicherweise Artikel von eBay drin oder Richtlinien, wie man bei eBay am besten Produkte inseriert. Und der Bot fährt dann natürlich durch seine ganzen Reihen und guckt sich das an, fährt aber auf jeden Fall auch zu unserem Regal und so kann man den Output deutlich verbessern. Und das ist im Grunde "In a Nutshell", ganz untechnisch erklärt, wie so ein Chatbot funktioniert. #: 5#

Lisa Ich habe es zum Ersten Mal verstanden. #: 8#

Max Ja, sehr gern. #: 6#

Lisa Richtig gut. #: 9#

Max Ja. #: 0#

Lisa Aber, also der war wirklich sehr, sehr gut bildlich beschrieben. Vielen Dank. Ich würde das glaube ich gerne einmal auf E-Commerce lenken, nochmal. Weil gerade so dieses Gucken auf repetitive Aufgaben, das ist ja das, was irgendwie Geld kostet, was jeden Onlinehändler, -Händlerin nervt. Was sind denn für dich wiederkehrende Aufgaben, die man mit einem Klick jetzt mit KI sich mal anschauen kann? #: 1#

Max Mit einem Klick ist jetzt ein bisschen übertrieben. #: 8#

Lisa Zwei, okay. #: 3#

Max Ja, zwei. Also ich bin kein Fan von Automatisierung, also sogenannten Agents, die tatsächlich komplett autonom irgendwelche Dinge erledigen. Da gibt es auch genug Beispiele von, dass die Probleme machen. Large Language Models haben immer eine gewisse Fehlerquote. Du wirst niemals einen Agenten haben, der 100-prozentig genau arbeitet. Und am Ende geht es darum zu gucken, wo ist die Fehlerquote von Menschen höher als die von der KI? #: 9#

Lisa Okay. #: 9#

Max Und dann kannst du sagen "Gut, das gehe ich vielleicht mal an, das automatisiere ich." Und dann gibt es aber auch so Dinge wie "Human in the Loop", dass du beispielsweise dann trotzdem noch einen Menschen über den Output gucken lassen musst. Und das ist besonders bei personenbezogenen Daten zu empfehlen oder bei Dingen, die einfach Business relevant sind. Wenn du irgendwie einen Customer Support Agent hast, mein Lieblingsbeispiel. Und der darf dann auch Gutscheine verteilen oder so, dann musst du natürlich als Mensch drauf gucken. #: 7#

Lisa Wie viel Budget ist das jetzt eigentlich? #: 7#

Max Ja, genau. Geht das überhaupt? Und solche Sachen würde ich halt immer im Hinterkopf behalten. Aber ja, so repetitive Sachen eignen sich natürlich extrem gut. Und man muss halt immer überlegen, ist das jetzt so eine Zeitersparnis. Dass ich am Ende den Menschen einspare, der einen bestehenden Text oder Stichworte in einen Assistenten gibt, einen Artikeltext rauskommt und dass der den dann händisch einmal oder einmal drüberliest und den händisch auf eine Shop Seite kopiert. Das ist eine Sekunden Arbeit. Muss die automatisiert werden? Und nimmt man dann die Fehlerquote der KI auch hin? Das ist halt die Frage, die man sich stellen sollte. Und da wird bei ganz vielen Fällen klar, das ist eigentlich Quatsch. #: 8#

Lisa Ja, ich glaube, so "Human in the Loop" ist, also gerade, wenn wir es auch noch mal so auf eBay Angebote beziehen, egal ob du zum Beispiel auch bei eBay die KI generierte Artikelbeschreibung nutzt. Die Verantwortung für das Angebot am Ende liegt bei dir als Person dahinter. Das heißt, du musst auch noch mal kontrollieren Ist es denn wie du gesagt hast Internetquatsch und ist es Halluzination? Oder vielleicht faktisch auch einfach nicht richtig? Denn die Kauferfahrung, die dahintersteht, die hält dich als verkaufende Person dann "accountable" dafür. #: 7#

Max Ja. #: 3#

Lisa Max, wir haben im Vorgespräch so ein bisschen geredet über so die nächste Stufe. Was kommt denn, nachdem ich irgendwie geprompted habe oder mir ein Custom GPT gebaut habe, wie kann KI mich dann auch unterstützen bei komplexeren Dingen, wo ich eventuell sonst Expertise aufbauen muss oder mir irgendwie ein externes Tool oder eine Beratung suchen muss? Sowas wie Optimierung meines Warehouse-Managements oder ein Prediction-Model dazu, wann ich eigentlich Artikel nachordern muss. In meinem Kopf sind das alles Dinge, die ich mittlerweile mit AI lösen kann. #: 3#

Max Ja, ja und nein. Also rein theoretisch kann man das natürlich alles mit AI lösen, aber das sind so nischige Dinge, dass man da schon auf spezialisierte Anbieter zurückgreifen sollte. Da würde ich tatsächlich mehr Expertise holen oder sie intern aufbauen. Aber das merke ich auch in meinem Berateralltag, dass da einfach die Zeit häufig nicht da ist. KI ist nichts, was man nebenbei macht. Das erinnert mich so ein bisschen an die frühen Tage in Social Media. Ja, vielleicht kennst du das auch noch, als man irgendwie die Praktis so Social Media gemacht haben, weil die sind jung, die können das ja. #: 4#

Lisa Ja, die sind noch so nah an der Zielgruppe. #: 2#

Max Ja, genau. #: 8#

Lisa Das ist bei uns heute noch so. #: 2#

Max Ja. Ja, gut. Aber ich meine, dass da eine Spezialisierung stattgefunden hat. Ich meine, wenn ich mich hier im Podcast Studio umgucke, sitzen hier fünf Leute, die uns zugucken. Das ist ja auch jetzt nicht irgendwie hier so ein bisschen ach komm, hier Online-Content-Kram, das macht man doch eben nebenbei, sondern es ist eine Profession und die Profession ist bei KI genauso. Das heißt, ich würde da wirklich Zeit für in Anspruch nehmen. Ich würde wirklich die Leute durchschulen. Die Zeit lohnt sich auch zu investieren, weil die Use Cases in der Regel im Unternehmen von den Angestellten selbst herkommen. Es bringt niemandem weiter, KI von oben zu verordnen und zu sagen "Ihr müsst jetzt KI nutzen". Am besten noch meine KPIs sind irgendwie 30 % der Angestellten zu entlassen. Versucht mal Angestellte dazu zu bringen, ein Tool zu lernen, das am Ende darauf aus ist, sie selbst abzuschaffen. Das funktioniert nicht. #: 4#

Lisa Aber was ich einen super interessanten Punkt finde, ist so ein bisschen was hole ich mir In-House als Knowledge rein oder wo ist es auch vergebene Liebesmüh, weil ich gar nicht die Zeit habe, da hinterher zu kommen. Und ich hole mir eine Agentur oder eine Beratung oder externe Hilfe einfach ins Unternehmen. #: 6#

Max Also die. Die "Make or Buy"-Entscheidung ist ja nicht neu. Und die ist bei KI natürlich auch durchaus relevant. Ich würde immer empfehlen, da zumindest irgendwie initial mal Experten einzukaufen und dazuzuholen, einfach um intern so ein Wissensmanagement aufzubauen. Das kann dann irgendwann von allein laufen. Und die guten Berater nehmen das auch als Ziel, dass die dafür sorgen, dass Unternehmen irgendwann allein weiterlaufen können. Und das würde ich schon empfehlen. So zum Start. Das heißt einfach mal diesen Transformationsprozess, der eigentlich in allen Unternehmen gerade stattfindet, dass man den einmal professionell anstößt und danach selbst weiterläuft, das ist, glaube ich, so der richtige Weg, weil man danach auch viel besser entscheiden kann Was für Tools kann ich In-House bauen mit meinem Spezialisten-AI-Team, was ich da aufgebaut habe, und welche Tools kaufe ich vielleicht lieber extern ein? Und selbst in dem Fall, wissen die Spezialisten aus dem AI-Team auch Was ist im Grunde ein Tool, was uns wirklich was bringt? Wo sind vielleicht die Gefahren? Und genau diese Fehlerquote richtig einzuschätzen, das sind so Sachen. #: 9#

Lisa Ja oder auch die Zeit zu sparen, nicht so ausprobieren zu müssen. #: 3#

Max Genau. Ja, Ja. #: 9#

Lisa Wenn du Lust hast, noch tiefer in KI-Anwendungen einzusteigen und dich mit anderen Händlerinnen über KI im Alltag auszutauschen, dann schau doch unbedingt mal in der eBay Community oder auf unserem eBay for Business Discord Channel vorbei. #: 7#

Lisa Max. Manche Leute haben finde ich auch manchmal berechtigterweise Berührungsängste, wenn es um das Thema KI und AI geht. Wir haben auch schon gesagt "Hey, warum sollte ich einem Mitarbeitenden ein Tool beibringen, was die Person abschafft?" Wie nimmst du denn Skepsis auch eventuell in deinem Podcast, in der Branche wahr oder bei Leuten? Und wie entgegnest du diesen Zweifeln? #: 7#

Max Ich glaube, das können Unternehmen einfach aktiv auch tun, indem sie ihre Angestellten empowern, statt zu ersetzen. Angestellte sind hier keine Kostenstellen, die es zu ersetzen gilt durch KI, sondern Angestellte können durchaus noch mal ganz neue Business Cases entwickeln, ganz andere Maßstäbe in Effizienz und neuen Ideen sammeln, wenn sie befähigt werden, mit KI zusammenzuarbeiten. Und wir sollten, glaube ich, KI als Erweiterung unserer menschlichen Fähigkeiten betrachten und nicht als Feind. #: 3#

Lisa Also eher zusätzliche Arbeitskräfte und nicht statt. #: 2#

Max 100 %. Deshalb heißt mein Podcast "Kollegin KI", weil KI als Kollegin auftritt und nicht als ersetzender Chef oder Chefin. #: 4#

Lisa Wenn du so in die Glaskugel in die Zukunft blickst, so ein, zwei Jahre. Was denkst denn du, wie KI den Handel oder uns verändern wird? #: 7#

Max Ich werde regelmäßig nach der Zukunft gefragt und ich erzähle immer wieder die gleiche Story, dass ich das zuletzt beantwortet habe, 2018 für das Magazin von TalkWalker, dem Social Listening Tool, die damals gefragt haben "Was sehe ich denn eigentlich als Social Media Trends für 2019?" Und ich habe gesagt "Boah, also auf jeden Fall irgendwie Employer Branding, Kampagnen, Fachkräftemangel usw. ganz groß." Und was war 2019? Corona, und die Trends waren Videotelefonie. Ja, und da habe ich gesagt, ich höre auf, solche Trendvorhersagen zu treffen. #: 3#

Lisa Ja, aber immerhin hast du nicht eine weltweite Pandemie hervorgesagt und dann aufgehört, überhaupt zu denken. #: 6#

Max Das wäre schon wild gewesen, wenn ich das gemacht hätte. Aber nein, ich sage immer "Bleibt flexibel, versucht, so flexibel wie möglich zu sein." Und das ist im Grunde alles. Alle Studien, die es gerade zu KI gibt, bestätigen das. Es profitieren die Unternehmen, die sich flexibel so aufstellen, dass sie eben auf schnelle Änderungen reagieren können. Das heißt keine 20 Jahres Verträge mit irgendwelchen Anbietern schaffen. Es kommen andauernd neue Tools auf den Markt, die es wert sind, auch irgendwie getestet zu werden. Das heißt zu schauen, wie baue ich meine Architektur, wenn ich intern KI-Systeme aufbaue, dass ich die auch relativ schnell vielleicht wieder ändern kann? Wir müssen lernen, flexibler damit umzugehen. Und das ist, glaube ich, der beste Rat, den ich geben kann. Was passiert im E-Commerce? Ja, also ich denke, die Trends sind recht eindeutig. Es wird deutlich mehr in der Kommunikation auf KI gesetzt. Das bestimmt mal mehr, mal weniger gut, muss man auch sagen. Es werden mit Sicherheit viel effizientere Lieferketten entstehen, weil KI eine ganze Menge "predicten" kann, mit großen Datensätzen viel besser umgehen kann als Menschen. Und ich glaube, wenn wir KI richtig einsetzen, werden auch viel weniger Flüchtigkeitsfehler auftauchen. Denn KI macht keine Flüchtigkeitsfehler. Das ist ein menschliches Problem. Und deshalb sage ich, dieser Use Case menschlichen Content in die KI zu geben und da mal drüber gucken zu lassen, ist tatsächlich eine ganz spannende Sache. #: 7#

Lisa Und vielleicht zum Abschluss, wenn ich diesen Podcast fertig gehört habe, um mich dann wieder an meinen Laptop begebe. Was ist der erste Tipp, den du Händlerinnen mitgeben würdest? #: 2#

Max Was man im Anschluss an diese Folge machen kann. Vor allem, wenn man diverse Fragen hat. Das wird mit Sicherheit der Fall sein. Beispielsweise "Wie trainiere ich jetzt so eine LoRA? Was ist so ein Low-rank-Adaption Modell oder wie nutze ich einen Chatbot? Wie baue ich ein Custom GPT? Was ist ein Large Language Model und warum ist es Quatsch, dass ich irgendwie Geld ausgebe, um da irgendwie mit meinen Produkten reinzukommen?" Das sind alles Fragen, die kann man KI stellen. Das heißt, wenn man im Anschluss an diese Folge den Chatbot seiner Wahl öffnet. Das kann ChatGPT sein, Perplexity, Claude, was auch immer man irgendwie nutzt, dann kann man diese Fragen auch dort stellen und bekommt zumindest einen Anhaltspunkt einer Antwort. Die sind natürlich nie 100 % richtig, das habe ich auch gesagt. Also KI-Output ist nicht immer fehlerfrei, genauso wenig wie menschlicher Output. Man kann genauso schlecht beraten werden von Menschen wie von KI. Aber es ist auf jeden Fall ein erster Anlaufpunkt und kann einem eine ganze Menge zeigen. Und da bin ich, glaube ich, der lebende Beweis für. Schließlich habe ich eine ganze Menge durch KI über KI gelernt und jetzt ist es irgendwie mein Job. #: 7#

Lisa Jetzt ist es irgendwie dein Job, den du auch hervorragend machst. Und ich glaube, wir haben den Hörenden ein paar Hausaufgaben mitgegeben. Und wenn du jetzt zum Ende eines aus dieser Folge mitnehmen solltest, dann hoffentlich, dass KI nicht unbedingt kompliziert sein muss und dich im Alltag wirklich weiterbringen kann. Denn bereits kleine, gut ausgewählte Use Cases können schon reichen, um spürbar Zeit zu sparen, Routinen zu automatisieren und die eigene Kreativität anzukurbeln. Ein ganz, ganz großes Dankeschön an Max für die spannenden Einblicke und die praxisnahen Tipps. Alle Links und weiterführenden Infos packen wir wie immer in die Shownotes. Und wenn dir die Episode gefallen hat, dann abonniere doch "Alles top. Gerne wieder!", damit du keine Folge mehr verpasst. Und wir hören uns beim nächsten Mal. #: 8#

Max Und wenn ihr Lust habt, mehr über KI zu erfahren, auch im KI im E-Commerce tatsächlich unter anderem, dann hört euch gerne den OMR-Podcast "Kollegin KI" an, moderiert von mir mit spannenden Gästen, wenn ich hier noch ein bisschen Werbung zum Schluss machen darf, liebe Lisa. #: 1#

Lisa Sehr gerne. #: 1#

Max Ja, dann hört ihn euch gerne an! Überall da, wo es Podcasts gibt. Jeden Dienstag neu. #: 2#

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