E-Commerce in China und Deutschland – Was können wir voneinander lernen?
Shownotes
Dass das Social Media-Ökosystem von vielen jungen Chinesen sowohl für ihre privaten als auch beruflichen Aktivitäten genutzt wird, ist gänzlich bekannt. Wartezeiten, z.B. auf ein Fahrzeug des Fahrdienstvermittlers Didi, dienen als Opportunitätsräume fürs Ein- und Verkaufen. Doch gleichzeitig stellt die digitale Ausrichtung ältere Menschen vor Herausforderungen. Wie genau der Online-Handel in China funktioniert und was wir voneinander lernen können, beleuchten wir in diesem Podcast-Talk.
Über den Gast Prof. Dr. Steffen P. Walz, Explorer bei diconium digital solutions und Professor für Design Innovation an der Swinburne University of Technology, ist Experte für E-Commerce-Entwicklungen in China und hat analysiert, was Handelsunternehmen jeglicher Größe in Deutschland von den chinesischen Designprinzipien lernen können.
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Transkript Folge 7
00: 00:05 Isabell: Hallo, liebe Hörerinnen und liebe Hörer und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge unseres eBay Podcast. Wir freuen uns, dass ihr heute wieder mit dabei seid. Mein Kollege Tino und ich haben heute ein Thema mitgebracht, was sich außerhalb unseres eBay Kosmos bewegt und deshalb besonders spannend für alle E-Commerce Interessierten ist.
00: 00:23 Tino: Ja Hallo auch von mir und richtig Isabell, heute bewegen wir uns außerhalb der eBay Landschaft und in dem Sinne einmal auf einer E-Commerce Metaebene, wenn man so sagen möchte. Wir haben heute Professor Doktor Steffen P Walz zu Gast. Professor für Design Innovation und Game Design an der Swinburne University of Technology in Melbourne und Explorer bei DICONIUM, Dienstleister für digitale Transformation. Steffen ist Experte für E-Commerce Entwicklungen in China. Das allein klingt schon überaus spannend und dazu möchten wir gerne mehr erfahren. Aber das Thema des heutigen Talks ist noch viel besser. Wir möchten nämlich heute beleuchten, was der deutsche E-Commerce und unsere Händlerinnen und Händler von chinesischen Prinzipien lernen können, insbesondere wenn es ums Entertainment geht.
00: 01:16 Isabell: Ja wow, Tino, also wer bei dieser Ankündigung jetzt nicht gepackt wurde? Ich glaube, das war die längste Vorstellung, die wir bisher hatten. Ja, Steffen, erstmal ein herzliches Willkommen von uns. Wir freuen uns sehr, dass du heute unser Gast bist.
00: 01:29 Steffen: Ja, Isabell, Tino vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich total, hier zu sein, und hoffe, dass was hängen bleibt.
00: 01:47 Tino: Bin echt mega gespannt, auf welche Reise Du uns heute mitnimmst. Wir haben gerade schon ein bisschen erzählt, was du so machst, aber das musst du glaub ich unbedingt noch mehr mit Leben füllen. Was macht man als Explorer bei DICONIUM und wie genau hast du deine China Expertise Dir angeeignet?
00: 02:07 Steffen: Also Explorer, das heißt ja auf Deutsch “Kundschafter” und das bin ich auch. Ich schaue neue digitale Themen an. Ich schaue mir an in den Randbereichen des E-Commerce, nicht nur da, ich beschäftige mich auch mit Fragen der Gesundheit des Entertainments also irgendwie ist das so das Heilige Dreigestirn vielleicht, weil die Dinge auch ziemlich nahe zusammenfallen, und das tun sie eben gerade in China. Ist also meine Aufgabe Teil des Innovationsteams, das nicht nur für Volkswagen, wir sind eine Volkswagen Tochter, zu machen, sondern auch für unsere anderen Kunden. Da gibt es eben viele aus dem E-Commerce Bereich. Und weil DICONIUM gibt es ja schon seit über 25 Jahren letztendlich, da die Pioniere waren oder einer der Pioniere in Deutschland und so die Eine Seite und die andere Seite hat eben was mit meiner Uni Karriere zu tun. Ich war eben Viele Jahre voll Professor in Australien und habe da Game Design und Design Innovation unterrichtet und habe durch die Uni Karriere eben sehr viele chinesische Studierende kennengelernt, die nach Australien kommen, um dort zu studieren. Gibt es eine große Population. Und zugleich war ich eben über meine Forschung auch oft in China. Ich habe da Entertainment in Fahrzeugen, Fitness, alle möglichen Sachen kennengelernt und hab da seit fast 20 Jahren jetzt eben sehr enge Kontakte, bin sehr regelmäßig dort und schaue dorthin denn In China ist einfach was Digitales angeht, die sind uns Leider nicht nur Meilen voraus, sondern viele, viele Lichtjahre, vielleicht sogar und das Schlimmste ist daran, eigentlich sehr cool, das Schlimme ist, dass wir es teilweise gar nicht auf dem Schirm haben.
00: 03:41 Isabell: Das klingt superspannend. Wenn du jetzt ein digitales oder das digitale Einzelhandel Erlebnis in China beschreiben müsstest, wie würde das Aussehen?
00: 03:50 Steffen: Es gibt das Einzelerlebnis, in dem Sinn nicht. Ich fang mal vorne an was macht man als Händlerin oder Händler, wenn man da irgendwas verkaufen will, dann geht man auf wechat. Das ist eigentlich ein Messenger, so wie bei uns WhatsApp sag ich jetzt mal und dann erstellt man ein Profil, keine Webseite.
00: 04:10 Isabell: Okay, also wie, als würde ich jetzt einen eBay Shop eröffnen?
00: 04:13 Steffen: Ja genau, aber der Ursprungsgrund ist das eigentlich Kommunikation der Startpunkt ist. E-Mailen, das machen die Chinesen auch, aber eigentlich findet die Kommunikation, und zwar vermischt, Geschäftlich und privat, unter anderem vor allem auf WeChat statt. Also um eine Zahl zu nennen da sind 950 Millionen Userinnen und User und die Quaken die ganze Zeit miteinander und der Shop den Generierst du dann über eine App, die aber innerhalb der WeChat App lebt. Das ist ein bisschen so, als wenn eBay eigentlich ne App wäre, seid ihr ja auch, aber da drunter gäbe es eben unzählige andere Apps, jeder kann da drin dann auch interaktiv was machen. Das ist nicht nur ein reines, Ich hänge mal, ich übertreibe jetzt ein bisschen, ein Plakat rein und sag ich verkaufe halt Hosen oder weiß ich nicht Staubsaugroboter und das ist der große Unterschied. Und der große andere Unterschied ist auch die Art und Weise, wie man bezahlt. Denn im Vergleich zu Paypal ist es so, dass die großen Bezahldienstleister das Geld nicht sofort überweisen, sondern erst dann, wenn die Ware tatsächlich geliefert wurde und sie auch genauso ist, wie sie beschrieben wurde. Ali Pays ist und der tatsächlich der große Konkurrent, also Alibaba und WeChat, sind sozusagen die Haupt Apps. Wo muss ich das n bisschen vorstellen wieso ne Website unter der halt alle möglichen anderen Kleineren Mini Websites wohnen, so vielleicht mal übersetzt, aber es findet halt auch vor allem mobil statt ne also fast ausschließlich. Und die beiden, Alibaba und WeChat, Wechat gehört zu Tencent, das sind die Hauptplayer, das ist also eigentlich ein Duopol um das mal so in E-Commerce Terms zusagen und in diesem Duopol gibt es dann da drunter unzählige andere, die auch unglaublich viel anbieten und deswegen muss man auch dazu sagen, dieses Einzelerlebnis, wie wir es uns vorstellen, ist in China und damit kommen wir vielleicht auch schon direkt aufs Hauptthema, immer eingebettet in so eine gesamthafte Experience, also ihr müsst euch vorstellen, wenn ich was einkaufen, nehmen wir mal, ich bestell mir ein Taxi bei Didi. So ein Anbieter, ne, das ist wie bei uns ein Taxiunternehmen oder Uber hat man früher mal gesagt. Wenn ich bei Didi ein Auto bestellt habt, das mich abholen soll, kann ich gleich Blumen bestellen oder Essen, und zwar dorthin, wo ich dann hingehe oder hinfahre. Ich kann aber auch gleich ein kleines Game spielen, das bieten die automatisch an, um mir die Wartezeit zu versüßen und dann gewinne ich auch noch was oder krieg was rabattiert also das E-Commerce Erlebnis, die Transaktion ist eingebettet in einen großen Kontext. Wir nennen das das Schweizer Taschenmesser Prinzip. Es gibt nicht nur ein Messer, sondern du hast halt gleich ganz viele andere Sachen und deswegen ist die Vorstellung eines Einzelhändlers eigentlich in der chinesischen Denke auch nie vorhanden, sondern die denken immer in Ökosystemen. Und wie können Sie sich in diese vorhandenen Ökosysteme reinklinken und wie können sie möglichst dann auch Bandbreite und eben mehrere Transaktionen über die eigentliche Transaktion hinaus generieren? Und das ist der große Unterschied.
00: 07:29 Tino: Das klingt ja nach einem komplett anderen Shopping Erlebnis als das, wie wir es hier in Deutschland zum Beispiel kennen. Gibt es in China dann auch so einen ähnlichen Marktplatz wie Ebay? Also du hattest das ja eben schon angesprochen.
00: 07:48 Steffen: Ne.
00: 07:49 Tino: Ich habe fast befürchtet, dass Du so kurz und bündig antwortest. Also vielleicht kannst Du noch ein bisschen drauf eingehen, wie es da ausschaut.
00: 07:52 Steffen: Ich kann es illustrieren. Also neben den gerade genannten beiden großen Playern. WeChat und Alibaba gibt es daran angehängt daneben Kaufhäuser das Größte ist Taubau, das gehört aber wiederum Alibaba. Die hängen natürlich immer alle mit drin, naja, das ist auch Ökosystem Denken. Nicht nur die Händlerinnen und Händler, die Kleinen hängen drin, sondern auch die großen versuchen sich sozusagen breitwandig in alle möglichen Aspekte des Lebens einzuklinken, dann gibt es JD, eigentlich Jing Dong, gehört zu 20% Tencent. Da gibt es, sag ich mal sehr gute Ware. Qualitätsvolle Ware, gibt es auch im Westen unter JD, also JD.com und dann Pinduu, ist eher so ein bisschen, sagt man immer für die Landbevölkerung, ne, also das ist so Bar Game Hunting wie sagt man, Schnäppchen Jagd? Das sind so die großen Shopping Kanäle möchte ich sie mal nennen, ne, Kanäle im Sinne von Apps in diesem App Ökosystem. Und deswegen gibt es diesen reinen Auktionscharakter, “das eBay” gibt es nicht, was es gibt, um einen Vergleich zu machen, Auktionen sind sehr attraktiv, unter anderem in einem Markt, der gerade explodiert dort und das ist das Live Streaming, Live Shopping. Da findest du ganz stark diesen Auktions-Gedanken wieder und auch natürlich den Direktkauf-Gedanken und das Livestreaming und muss mal zu illustrieren ist in 2020, sagte CNN, um 257% gewachsen. Was heißt das? Die Leute wollen nicht das Produkt an sich kaufen, die Leute begreifen, die chinesische Bevölkerung begreift das Shoppen als Entertainment Experience, als Unterhaltungsangebot und das ist auch der fundamentale Unterschied, wenn Du in Deutschland auf Webseiten schaust. Vielleicht auch bei euch? Dann siehst du, dass sich diese Webseiten nicht fundamental verändert haben. In den letzten 10, 15 Jahren, die sind genauso noch na klar, Menüleiste hier, da mal noch ein Angebot dazu. Die Chinesen haben über Unterhaltungsangebote, wie gerade beschrieben, du wartest auf ein Auto, dass du ein Taxi, dass du gerufen hast, dann kannst du ein Game spielen, dann kannst du aber gleich verlinkt werden zu einem anderen Händler. Oder Du setzt dich hin und guckst was an und kannst währenddessen aber auch noch ein Quiz mitspielen, ne, das ist also ne sozusagen Video plus interaktive Beteiligung, Partizipation, das ist der große Unterschied und das ist auch die Denke und da passiert ständig eine Neuerung, auch weil in China einfach gilt: Es wird ständig Neues ausprobiert. Es wird nicht davon ausgegangen, dass, wenn mal ein System gut funktioniert, dann lässt man es halt so laufen, so ticken wir ein bisschen hier. Don't Touch a Running System. Berühre das gut funktionierende laufende Ding nicht, sondern da wird gesagt, wenn wir nichts Neues, nicht ne Schippe drauflegen, dann frisst uns der Wettbewerb. Und das ist auch so. Und deswegen haben sie, und weil es ein sehr großer Markt ist, mit 1,2 Milliarden Menschen weiß ich nicht und hunderten von Millionen von aktiven Usern und so vielen Transaktionen und so viel Geld, das dort auch generiert wird, dass es halt auch möglich ist, immer Neues auszuprobieren muss man sich ja auch mal klar machen, ne? Die sind viel mutiger, als wir, was auch Digitalität angeht.
00: 11:32 Tino: Du hast das eben ganz schön eigentlich auch gesagt. Statt Shopping Experience haben wir da eine Entertainment Experience und dadurch glaube ich auch eine längere Kundenbindung. Also ich glaube, die Zeit beim Shoppen wird dadurch einfach länger, weil ich dann halt eben von einem zum nächsten Springen ist super.
00: 11:50 Steffen: Das ist auch belegt.
00: 11:51 Isabell: Interessant, man teilt sich ja quasi den Kunden, oder?
00: 11:53 Steffen: Genau ja, das ist genau die Sicht, die die Chinesen haben. Die sagen, das ist wegen des Ökosystem-Denken, das ist nicht nur mein Kunde, das ist ein Kunde, der streckt sich und wenn wir das dann schaffen, da werden dann auch Partnerschaften geknüpft und wie gesagt, die ganz großen muss man auch sehen, ne, die haben natürlich so viel Macht, Marktmacht, dass sie dann auch unter sich eigene Companies bauen, um Versicherungen zu verkaufen, Gesundheitsservices, alles sozusagen die gesamten Lebensbereiche versuchen abzudecken. Aber die Sicht ist der Kunde soll viel digital sein, möglichst viel Unterhaltung erleben und coole Sachen auch erleben nicht nur Ramsch. Und Menschen genießen das, um das zu veranschaulichen. In China wird nicht oft Fernsehen geguckt, sondern bei uns hieß das ja früher TV Shopping da wird dann Shopping als Entertainment geschaut, so wie wir eine TV-Serie konsumieren. Gibt es Zahlen, Evidenz, die zeigt, dass die Leute wirklich substanziell Zeit verbringen, Videos auch zu schauen. Mein TikTok ist ja hier in aller Munde, wenn man sich mal anschaut die junge Zielgruppe, ich kenne die Demographie der mobilen Nutzung gerade sehr genau, TikTok explodiert auch in Deutschland das sind kleine, kurze Videos, und da wird natürlich auch was verkauft. Jetzt könnte man sagen: Na ja, das wird ja bei uns nicht stattfinden. Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass die ganz junge Zielgruppe das massiv mitnimmt, wie beschrieben Tiktok und Marken, die aus China auch nach Deutschland kommen ich weiß aus unserer Marktforschung, das wiederum westliche Marken zunehmend in China auch nicht mehr nicht mal mehr erkannt werden.
00: 13:32 Isabell: Hm, wir haben jetzt ganz viel gesprochen was wir quasi von China lernen können. Vielleicht können wir es aber auch mal umdrehen, vielleicht kannst du ein paar Erfahrungen teilen, wo die Chinesen vielleicht sagen, boah das läuft in Deutschland aber gut, vielleicht jetzt nicht bezogen unbedingt auf das Entertainen, aber vielleicht gibt es irgendwas anderes kulturelles, was hier besonders angesehen ist für sie?
00: 13:54 Steffen: Also wir haben jetzt bei DICONIUM vor 2 Jahren genau diese Frage gestellt und haben zwei chinesische Influencer*innen nach Deutschland geflogen und haben sie eingeladen, in Deutschland mal alle möglichen digitalen Services auszuprobieren. Ein Bahn Ticket buchen, Kosmetikartikel einkaufen gehen im Shop und vieles, wie zu erwarten war, war wirklich nicht so gut. Ein paar Sachen waren auch, fanden sie richtig cool. Dass wir halt doch noch gute Automobile haben und hatten da interessante digitale Erlebnisse auch vorbereitet haben, was sie aber besonders gut fanden und was mir auch hängen geblieben ist, war die Aussage: “Mensch, ihr habt's so schön still und ruhig und beschaulich hier in Deutschland.” Jetzt könnte man natürlich denken Oh, das ist aber so aus Wettbewerbssicht vielleicht nicht ganz so gut, ne und aus Innovationssicht, aber tatsächlich ist es so, dass die beiden uns gesagt haben, wisst ihr, wir sind die ganze Zeit unter Stress. Wir werden die ganze Zeit beschallt, ja, das Schwert kann man natürlich auch immer umdrehen und wir genießen das geradezu, dass wir jetzt mal hier kein Internet haben. Wir waren da irgendwo im tiefsten Wald in Oberfranken, wollten eben, haben geguckt wie weit gibt es denn das Internet hier noch? Und das fanden die toll. Und ich glaube, dass China nach wie vor großen Respekt hat vor Qualität, die aus Deutschland kommt und vor Designleistung und von der System-Denke, die uns hier oft umtreibt. Und das gleichzeitig nehmen Sie uns ein bisschen auch wahr, ich sag jetzt mal ganz flapsig, als so eine Art Erholungspark, ist vielleicht auch gar nicht so schlecht.
00: 15:34 Tino: Du warst ja jetzt schon ein paar Mal in Asien, in China. Welche Technologie hat dich da am meisten begeistert?
00: 15:43 Steffen: Also ich erzähle euch eine Anekdote. Ich war in Shenzhen, das ist ja ne Stadt, in der die Chinesen so ne Art Spezial Zone eingerichtet haben, um Hochtechnologie voranzubringen. Sehr viele Dinge, die wir heute auch tagtäglich verwenden, das Smartphone, da werden Komponenten dort hergestellt, viele davon. Wir sind dort eingeladen worden mit dem örtlichen, sehr großen Busunternehmen autonom fahrend, durch den Main Rush Hour Verkehr der Stadt zu fahren, autonom fahren. Und jetzt muss man eine Sache dazu sagen, und ich möchte hier keine Klischees bedienen, aber das war wirklich so. In China kann es durchaus im Straßenverkehr sein, dass dann auf einmal dir auf deiner Spur jemand direkt mit dem Fahrrad entgegenkommt, mit Volllast und hinten 30 Kartons aufgetürmt. Und genau das ist passiert und jetzt stellt euch vor du fährst mit nem Bus voll autonom, da saß dann schon noch n Fahrer zum Eingreifen, weil es ein Pilotprojekt war, dann kommt da uns jemand mit Vollast auf dem Fahrrad entgegen und dass der Bus ist ohne weiteres ausgewichen und das haben die im Verkehr getestet. Und ich muss sagen, das hat mich, und das war vor 2 Jahren, das hat mich wirklich unglaublich beeindruckt und ich arbeite bei einem Automobilhersteller, also indirekt, aber hab mit viel mit Volkswagen auch mit der Konzernforschung zu tun. Klar haben wir sowas auch rumfahren, aber das in der Volllast, das war schon nochmal ne andere Liga und das dann auch so reagiert wurde, das hat mich echt beeindruckt und viele andere Sachen auch. Die Aufgeschlossenheit der Chinesen, was Technologie angeht. Die Qualität, die zugenommen hat. Da passiert unheimlich viel in der Technologieentwicklung, in der Aufgeschlossenheit, was Digitales angeht und da können wir uns viele, viele Scheiben abschneiden. Die Chinesen sind, was das angeht, echt auch cool, die machen coole Sachen, die probieren aus und für die, vielleicht als einen Satz, das Wort Resilienz wird ja so oft verwendet, auch, wenn man durch über Covid spricht: Die Chinesen haben Resilienz total auf dem Kasten, das ist bei denen eingeschrieben. Resilienz heißt immer neu anpassen und immer neues ausprobieren. Das finde ich total bewundernswert.
00: 18:19 Isabell: Und wenn wir jetzt ins nächste Jahr schauen, hast du da ein Zukunftsszenario, was du siehst oder vielleicht, auch wenn wir ins Jahr 2030 schauen?
00: 18:28 Steffen: Oh ja, ich sag mal so. Eine große Veränderung oder eine was passiert in China ist, dass die Regierung sehr stark anfängt, einzugreifen in diese großen Technologiemarken, die sagt, ihr müsst für Bevölkerungsschichten entwickeln, ältere Bevölkerung zum Beispiel, die bisher nicht abgeholt sind. Dann muss man sein ganzes Service Ding praktisch sowohl für die normale Bevölkerung als auch für Menschen, die vielleicht nicht mehr gut lesen können umstricken. Und es wird gesagt wir wollen, dass der Wohlstand praktisch allgemein umverteilt wird, also eine zutiefst soziale Bewegung. Ich glaube, dass das was ist, was wir sehen werden, dass das in China stattfinden wird, ganz massiv. Da wird richtig Geld investiert, auch von den Großen, um das zu ermöglichen. Wir sehen sozusagen diese soziale Inklusion und Diversität als eine Innovationschance. Das wird in China passieren und was das mit uns machen wird 2030 ist, ich glaube, dass wir vieles, von dem wir jetzt gerade gesprochen haben, eben auch im Westen sehen werden. Wir werden sehr viel mehr auch Games und Unterhaltung sehen im Retail und im E-Commerce Bereich. Und vielleicht auch mehr Vielfalt, was das angeht. Ich glaube, es wird eine starke Vermengung geben von physikalischem Erlebnis und virtuellem Erlebnis. Und das wird spannend.
00: 20:06 Isabell: Das klingt super, spannend, ja, wir haben leider keine Zeit mehr, aber Steffen vielen, vielen Dank, dass du heute hier warst und uns quasi in die Welt der Digital Experience mitgenommen hast in China. Ich fand es super spannend. Ich glaube, wir könnten uns nach Stundenlang unterhalten. Vielleicht auch hier noch der Hinweis an unsere Community, also wenn ihr uns gerade zuhört und auch noch gerne mehr hören möchte zu dem Thema, lasst uns das gerne nochmal in unserer Community wissen, den Link dazu findet ihr, je nachdem, wo wir uns gerade hört in der Beschreibung und vielleicht laden wir den Steffen dann auch nochmal ein.
00: 20:42 Tino: Ja, auf jeden Fall, also Steffen, ich musste tatsächlich als du eben erzählt hast, die ganze Zeit an meinen Japan Urlaub zurückdenken. Tokio und an Akihabara, dieses Elektronik- und Spielviertel, das war wirklich ne ja außergewöhnliche Experience und da musste ich ja so ein bisschen dran denken.
00: 21:00 Steffen: Ja, ich bin auch Japan Liebhaber, lustigerweise, haben wir vorher nicht besprochen. Akihabara, da gibt es ja Kauf Häuser, die sind einfach über 10 Geschosse hinweg einfach nur dem Videospiel zum Beispiel verpflichtet oder nur Elektronik. Es ist unglaublich. Du fährst von einem Geschoss ins nächste. Nur, ich muss sagen China toppt das.
00: 21:00 Tino: Dann muss ich da definitiv auch nochmal hin.
00: 21:25 Steffen: Ja, ihr müsst, wir müssen alle, wir wissen alle viel zu wenig von China. Es ist eine Kulturnation, die tausende Jahre zurückgeht. Wir könnten, ihr könntet zum Beispiel nicht sagen, das sind bekannte chinesische Schriftsteller*innen oder Maler. Die Chinesen wissen das über die Westler, das ist der Unterschied. Das ist der große Unterschied. Wir sind ein bisschen im Blindflug und das muss sich ändern und das ist das, was ich auch glaube sich in 2030, weil du das gefragt hast, geändert haben wird, ist weil wir, wenn wir das nicht tun auch von den Chinesen nicht mehr ernst genommen werden. Und das, das darf nicht passieren und deswegen glaube ich, würde ich plädieren und hoffen darauf eine Offenheit eben auch mitzubringen, zu sagen, nicht wir sind diejenigen, die den Chinesen was beibringen, sondern wir sollten zuhören, was die Chinesen uns lehren können, und das sollte man im Business sowieso immer tun.
00: 22:22 Tino: Ein schönes Schlusswort, aber du kommst noch nicht, du bist noch nicht entlassen, du kommst noch nicht weg. Nein, aber die letzte Frage, die wir in unseren Gästen hier stellen, wäre was hast du zuletzt bei eBay gekauft?
00: 22:37 Steffen: Ja, es war ja gerade Halloween und meine Kinder haben ein Foto gesehen im Netz mit so einem Kürbis, der ein Vampirgebiss hat. Ihr kennt diese Gebisse oder die man sich so rein steckt und das, dann haben wir gesagt, das wäre doch cool, wenn es nachtleuchtend wäre. Dann stellen wir das im Hausgang und dann hab ich nachtleuchtende Vampirgebisse bestellt und dann haben wir Kürbisse geschnitzt und denen das reingesteckt und die fanden das ganz toll und es war sehr schön, großartig.
00: 23:05 Isabell: Ja, sehr schön. Ja, damit würden wir uns dann auch für diese Woche verabschieden und wir hoffen, dass unsere Zuhörerinnen und Zuhörer die heutige Podcast Folge genauso gut gefallen hat wie uns. Und wie gesagt, hinterlasst uns gerne euer Feedback in der eBay Community und natürlich freuen wir uns auch, wenn ihr den Podcast auf eurer Podcast Plattform des Vertrauens abonniert und wir hören uns dann wieder in 2 Wochen.
00: 23:28 Tino: Ja, Steffen vielen, vielen Dank, dass du da warst, hat super Spaß gemacht, mega informativ und dann sagen wir mal Tschüss in die Runde.
00: 23:35 Steffen: Ja vielen Dank, Isabell und Tino, hab mich super gefreut und vielleicht auf ein nächstes Mal.
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